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Lese- und Rechtschreibschwäche

Die Begriffe Lese-/Rechtschreib-schwäche, Lese-/Rechtschreibstörung oder Legasthenie werden vielfach synonym verwendet. 

Bezeichnet werden damit ausgeprägte und anhaltende Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und/oder Rechtschreibens, betroffen ist also der Erwerb der Schriftsprache. 

Ursachen

Die Ursachen für die Defizite in der Sprachwahrnehmung und Sprachverarbeitung sind zum einen genetisch (angeboren), zum anderen haben Umweltfaktoren einen bedeutsamen Einfluss. Zu diesen externen Faktoren zählen vor allem die Schule (Art des Unterrichts, Beziehungen zu den Lehrpersonen) und die Familie (emotionale Bindung, Etablierung Selbstwert). Die Auffälligkeiten sind jedenfalls nicht Folge insuffizienter Ausbildung, mangelnder Intelligenz oder verschiedener Krankheiten. Auch Schwächen im Sehen oder Hören sind nicht die Ursache einer Lese- oder Rechtschreibschwäche.

Erscheinungsbild

Eine Lese-/Rechtschreibschwäche äußert sich oft schon früh mit Problemen beim Erlernen der Laute und Buchstaben. Schreibweisen werden immer wieder vergessen, Buchstaben werden vertauscht. Das Zusammenlauten bereitet große Schwierigkeiten, das Lesetempo ist auffallend langsam. Bis ins Erwachsenenalter werden Buchstaben ausgelassen, Fehler in der Groß- und Kleinschreibung gemacht und Wörter lautgetreu geschrieben. Das Lesen bleibt anstrengend, fehlerhaft und stockend, eine Abneigung gegen das Lesen persistiert. 

 

Diagnostik und Therapie

Um eine Lese-/Rechtschreibschwäche feststellen zu können, braucht es eine fundierte Abklärung, unter anderem mit standardisierten Lese- und Rechtschreibtests, Teilleistungstests und gegebenenfalls auch Intelligenztests. Dies kann nur durch entsprechend ausgebildete Fachleute erfolgen. 

Nach eingehender Testung muss für das betroffene Kind ein individueller Förderplan erstellt werden. Es gilt zum einen zerebrale Basisfunktionen (Teilleistungen) gezielt zu trainieren, zum anderen konkret symptomorientiert an den speziellen Defiziten zu arbeiten. Die Lese-/Rechtschreibschwäche ist an sich nicht heilbar, aber bei kompetenter Förderung können enorme Fortschritte erzielt werden. 

 

Ganz wichtig sind Information und Aufklärung – sowohl des Kindes als auch des Umfelds. Alle müssen sich der Stärken und Schwächen des betroffenen Kindes bewusst werden. Wissen über die Hintergründe der Schwäche schafft Verständnis für die Situation und entlastet Kind, Eltern und Lehrer. Das Kind muss motiviert und im Selbstvertrauen gestärkt werden. 

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