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Rechenschwäche

Die Begriffe Rechenschwäche, Dyskalkulie und Rechenstörung werden vielfach synonym verwendet. Sie beschreiben aus-geprägte Schwierigkeiten beim Erlernen des Rechnens. 

Ursachen

Wie auch bei der Lese-/Rechtschreibschwäche sind mehrere Ursachen verantwortlich. Einerseits spielen genetische Faktoren eine wichtige Rolle, in vielen Fällen sind auch die Eltern der Kinder betroffen. Andererseits sind auch Umweltfaktoren bedeutsam. So haben die Art des schulischen Unterrichts, die Beziehung zu Lehrpersonen, das familiäre Umfeld, die allgemeine soziale und emotionale Situation, aber auch Wahrnehmungs- und Gedächtnisleistungen einen wichtigen Einfluss auf die Entwicklung mathematischer Fähigkeiten. Die Auffälligkeiten sind jedenfalls nicht Folge insuffizienter Ausbildung, mangelnder Intelligenz oder verschiedener Krankheiten. Auch Schwächen im Sehen oder Hören sind nicht die Ursache einer Rechenschwäche.

Erscheinungsbild

Kinder mit Rechenschwäche haben schon früh Probleme mit dem Mengenverständnis und grundlegenden Zählfertigkeiten. Das Zählen von Gegenständen bereitet Schwierigkeiten, sie müssen regelhaft ihre Finger als Hilfe verwenden. Dadurch können sie die grundlegenden Rechenfunktionen Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division nur schwer erlernen. Entsprechend schwierig sind für betroffene Kinder später Überschreitungen der Zehner- oder Hundertergrenze, das Erlernen von Malreihen oder das inhaltliche Erfassen von Textaufgaben.

 

Diagnostik und Therapie

Um eine Rechenschwäche feststellen zu können, braucht es eine fundierte Abklärung, unter anderem mit standardisierten Rechentests, Teilleistungstests und gegebenenfalls Intelligenztests. Dies kann nur durch entsprechend ausgebildete Fachleute erfolgen. 

Nach eingehender Testung muss für das betroffene Kind ein individueller Förderplan erstellt werden. Es gilt zum einen zerebrale Basisfunktionen (Teilleistungen) gezielt zu trainieren, zum anderen konkret symptomorientiert an den speziellen Defiziten zu arbeiten. Die Rechenschwäche ist an sich nicht heilbar, aber bei kompetenter Förderung können enorme Fortschritte erzielt werden. 

 

Ganz wichtig sind Information und Aufklärung – sowohl des Kindes als auch des Umfelds. Alle müssen sich der Stärken und Schwächen des betroffenen Kindes bewusst werden. Wissen über die Hintergründe der Schwäche schafft Verständnis für die Situation und entlastet Kind, Eltern und Lehrer. Das Kind muss motiviert und im Selbstvertrauen gestärkt werden. 

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